Gesundheit

Der Fleischkonsum ist in Deutschland mit ca. 90 kg pro Kopf und Jahr etwa dreimal so hoch, wie ernährungsphysiologisch sinnvoll wäre. (1) Dabei ist der übermäßige Verzehr tierischer Produkte nachweislich mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sowie für Übergewicht, Diabetes mellitus und einige Krebsarten mitverantwortlich. In Deutschland sind bereits zwei Drittel der Männer und jede zweite Frau übergewichtig. (2) Kardiovaskuläre Erkrankungen sind mit 49 Prozent die häufigste Todesursache in Europa. Die verursachten volkswirtschaftlichen Schäden sowie die Kosten für eine Behandlung belaufen sich jährlich auf 169 Milliarden Euro. (3) Die Ernährungsgewohnheiten spielen eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Prävention dieser Krankheiten. Einer Studie der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) zufolge, kann eine Senkung der Zufuhr von gesättigten Fettsäuren um nur ein Prozent jährlich 13000 Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Europa verhindern.

Der umfassende präventive Arzneimitteleinsatz in der industriellen (Geflügel-)Fleischproduktion ist darüber hinaus verantwortlich für die Entstehung von Antibiotika-resistenten Keimen. Die Verbreitung gefährlicher und schwer zu behandelnder Infektionskrankheiten hängt demnach ebenso wie die Verbreitung gefährlicher Tierseuchen mit der Massentierhaltung zusammen. (4)

Der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen in der Futtermittelindustrie birgt darüber hinaus Risiken, die wir noch nicht ansatzweise abschätzen können.

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1 Vgl.: Foodwatch: Haltungsbedingungen sind tierquälerisch (Quelle: http://foodwatch.de/kampagnen__themen/tierhaltung/index_ger.html)

2 Vgl.: Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel: Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht Teil 2 (Quelle: http://www.was-esse-ich.de/uploads/media/NVSII_Abschlussbericht_Teil_2.pdf)

3 Vgl.: Stockholm Network Report: Ergebnisse (Quelle: http://www.lipid-liga.de/pdf/presseinfo_060801.pdf)

4 Vgl.: Hucklenbroich, Christina (FAZ.net): Antibiotika-Resistenzen – Ein Huhn kommt selten allein (Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/antibiotika-resistenzen-ein-huhn-kommt-selten-allein-11607307.html)