Tierethische Aspekte

Das idealisierte Bild eines idyllischen Bauernhofes, wie wir es nach wie vor in illustrierten Kinderbüchern finden und das weiterhin in Werbekampagnen benutzt wird, hat oft nichts mehr mit der Realität der Nutztierhaltung zu tun. Laut einer Forsa-Studie sprechen sich etwa Dreiviertel der deutschen Bevölkerung für ein Tierwohllabel aus. (1) Dies verdeutlicht das Unbehagen, das viele Menschen angesichts der gegenwärtigen Umstände in der Massentierhaltung verspüren. Den natürlichen Bedürfnissen der betroffenen Tiere werden diese Umstände in keiner Weise gerecht. Auf engstem Raum gehalten, entwickeln die Tiere häufig schwerwiegende Verhaltensstörungen, die zu Aggressionen und Kannibalismus untereinander führen können. Zur Verhütung haltungsbedingter Verletzungen, werden den Tieren oftmals ohne Betäubung schmerzhaft Hörner, Zähne, Schwänze und Schnäbel entfernt oder gekürzt.

Häufig können selbst mit Siegeln und Prüfzeichen versehene Produkte wirklich bessere Tierschutzstandards nicht garantieren, solange niemand deren Einhaltung kontrolliert. Beispielsweise bestehen die höheren Standards in der Bio-Fleischproduktion darin, den Tieren ein wenig mehr Platz und Stroh zu gewähren. Viele andere Kritikpunkte der industriellen Fleischproduktion bleiben dabei jedoch unangetastet. Dies gilt für die Überzüchtung von Tierrassen, die Selektion und Tötung männlicher Küken bei der Eierproduktion sowie die mangelhafte Betäubung bei der Schlachtung. (2) Die Hoffnung auf eine Verbesserung der Zustände durch freiwillige Selbstverpflichtungen der Produzenten erscheint vor diesem Hintergrund mehr als naiv.

Die persönliche Entscheidung für eine vermehrt pflanzenbasierte Ernährung, schafft Fakten und erhält damit auch eine ethische Dimension.

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(1) Vgl.: Top Agrar: forsa-Studie: Verbraucher fordern Tierwohllabel (Quelle: http://www.topagrar.com/news/Schwein-News-forsa-Studie-Verbraucher-fordern-Tierwohl-Label-718240.html)

(2) Vgl.: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt: Schweinemast (Quelle: http://albert-schweitzer-stiftung.de/tierschutzinfos/massentierhaltung/schweinemast)